Vier große Schwertransporter bahnen sich ihren Weg in die Innenstadt von Landshut. Jetzt ist es soweit. Sie kommen: KENDER, VARULL, ZMORG und die anderen. Noch sieht man sie nicht – die monumentalen Stahlskulpturen des international agierenden Bildhauers Robert Schad. Auch SYRIMM und SUBIRAT haben eine lange Reise hinter sich: von Linz nach Landshut. Endlich haben sie ihr Ziel erreicht. Es geht los: Die erste Skulptur wurde in der Freyung platziert (Foto).
Der Kran wird in Position gebracht, die Anspannung steigt. Die erste tonnenschwere Stahlskulptur verlässt den Transporter. Langsam, ganz langsam wird SYRIMM von dem Kran in die Luft gehoben. Die Blicke wandern ein Stückchen nach oben. Hoffentlich geht alles gut. Die Skulptur schwankt leicht. Nur noch ein bisschen nach rechts, dann hat sie ihren Standort vor der Jodokskirche in der Freyung erreicht. Das circa 4 Quadratmeter große Loch ist bereits vorbereitet. Hier muss SYRIMM hinein. Jetzt ist Teamarbeit gefordert. Gemeinsam wird die Stahlskulptur auf das Kiesbett manövriert. Sie steht. Doch steht sie so richtig? Der Stahlbildhauer Robert Schad muss korrigieren. Eine Winzigkeit noch nach rechts. Jetzt ist es perfekt. Das Loch mit dem Kiesbett kann wieder geschlossen werden. Mit Schaufeln wird Erde aufgeschüttet. Fertig - zumindest mit der ersten Skulptur. Nun muss der Kran wieder abgebaut werden und der nächste Standort in Angriff genommen werden.
An allen markanten Orten der Stadt wird sich dieser Aufbauprozess wiederholen: auf der Mühleninsel, vor der Heilig-Geist-Kirche, vor der Stadtresidenz und dem Rathaus, auf dem Franziskanerplatz, an der Martinskirche und auf dem Dreifaltigkeitsplatz.
Das Skulpturenmuseum im Hofberg hat den Stahlbildhauer Robert Schad nach Landshut eingeladen. Eines der prominentesten Beispiele seines künstlerischen Schaffens ist das 2007 entstandene 34 Meter hohe ‚Kreuz für Fatima', das heute im Zentrum der dortigen Wallfahrtsstätte steht. Schad gilt als einer der souveränsten Künstler, wenn es darum geht, in weit angelegten räumlichen Situationen Großskulpturen wirksam zu inszenieren.
Das Skulpturenprojekt ‚Robert Schad. Tanz IV. Skulptur. Stahl. Stadt' wird von der Ausstellung ‚Robert Schad. Skulptur und Zeichnung' im Kunstraum LAProjects in der Kirchgasse begleitet. Eröffnet wird diese Ausstellung am 23. Mai und ist bis 19. Juli 2014 zu sehen.
Den großen Auftakt des Skulpturenprojektes bildet die Eröffnung am Samstag, 24. Mai, um 11 Uhr, auf der Mühleninsel. Mit Picknickkörben und Decken ausgerüstet wird hier ein Skulpturen-Picknick gefeiert.
Das Skulpturenprojekt ‚Robert Schad. Tanz', das für ein knappes Jahr in Landshut Station macht, bietet so viele Möglichkeiten, sich der Kunst anzunähern – allein der Aufbau dieser tonnenschweren Stahlskulpturen ist schon sehenswert.