Landshut - pm (21.04.2021) Vor einer Woche übernahm der Umweltsenat der Stadt Landshut den Antrag des Bürgerbegehrens „Landshut in 10 Jahren kllimaneutral“. Nun ist die Reihe am Landkreis, denn in einer kreisfreien Stadt wie Landshut wäre ein Bürgerbegehren allein dort nur Stückwerk. Deshalb fordern jetzt die Bürger*innen der Landkreisgemeinden - von Adlkofen über Kumhausen bis Wurmsham - von ihren Kommunen deutlich mehr für den Klimaschutz zu tun, und in absehbarer Zeit klimaneutral zu werden.
„Der Klimawandel ist eine Tatsache. Seit Jahrzehnten schieben wir diese Erkenntnis vor uns her. Da die Zeit drängt müssen wir jetzt handeln. Auch jeder von uns kann seinen Teil dazu beitragen", betont Martin Witzko aus Altdorf. "Jede Stadt, jede Gemeinde, jede Kommune."
Ganz klar formulieren die Vertreter*innen die Notwendigkeit eines Klimaentscheids für den Landkreis Landshut. Sie verkennen aber auch nicht die große Herausforderung: Schließlich müssen insgesamt 36 Klimaentscheide initiiert werden – eins an den Landkreis, und 35 an die Gemeinden. Sie alle fordern einen Klimaaktionsplan, der zeigt, wie Klimaneutralität im jeweils verantworteten Bereich erreicht werden kann. Keine einfache Aufgabe.
Der erste Schritt war die Suche nach den Vertreter*innen der Unterschriftenliste für den Landkreis. Die sind gefunden, die Liste ist gedruckt und die Landkreis-Bürger*innen können loslegen, sammeln und unterschreiben. In zwei Gemeinden hat sogar die Unterschriftensammlung bereits begonnen. Viele weitere Gemeinden sind schon in den Startlöchern.
Johannes Schön, Vertreter aus Weihmichl wünscht sich, "dass die Strahlkraft des Bürgerbegehrens maximiert wird" und er hofft, dass der Klimaplan auf Landkreisebene die einzelnen Landkreisgemeinden dazu bewegt nachzuziehen.
So geht es Schritt für Schritt weiter. Dabei sind die Reaktionen der einzelnen Gemeinden so vielfältig wie die Orte: Die einen sehen in dem Bürgerentscheid eine willkommene Unterstützung, den Menschen klar zu machen, dass es wichtig ist CO2 einzusparen und ein Umdenken anzustoßen. Andere Gemeinden sind der Meinung, sie würden schon genug tun oder sie hätten nicht viel Gestaltungsräume angesichts ihrer geringen Einwohnerzahlen. Dabei entstehen auch interessante Ideen für Kooperationen, etwa dass sich Nachbargemeinden zusammenschließen und gemeinsam für den Klimaschutz kreativ werden.
Das ist auch einer der wichtigsten Beweggründe für die Initiator*innen des Klimaentscheids: Die Dringlichkeit, das Thema Klimawandel und dessen Folgen allen nahe zu bringen. „Die Klimakatastrophe bedroht alle Menschen in Stadt, Markt, Dorf, Weiler - deswegen müssen wir auch alle etwas tun, auch in der kleinsten Gemeinde", fordert Annette Theissen aus Ergolding. "Ein Klimaentscheid signalisiert, dass wir uns im Landkreis und in den einzelnen Gemeinden für das Klima und seinen Schutz entscheiden. Ich möchte mithelfen, dieses Signal zu senden - über Bürgerbegehren und Gespräche mit Gemeinden und Bürger*innen.“
Landkreis-Bürgerentscheid such noch Unterstützung
- Es braucht Ansprechpartner*innen in dem verschiedenen Gemeinden, die dort das Bürgerbegehren vertreten.
- Es braucht Menschen, die in ihren Gemeinden für das Gemeinde- und das Landkreis-Begehren Werbung machen.
- Es braucht Menschen, die in ihrer Gemeinde Unterschriften sammeln
Mehr Informationen für Interessent*innen und Unterstützer*innen gibt es auf der Website https://klimaplan-landshut.de/landkreis oder bei einer der nächsten Online-Infoveranstaltungen, Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
27. April: 19 bis 19.30
6. Mai: 20 bis 20.30
11. Mai: 19 bis 19.30
17. Mai: 18 bis 18.30
Stimmen aus dem Landkreis:
Johannes Schön, Weihmichl: „Ich wünsche mir, dass die Strahlkraft des Bürgerbegehrens maximiert wird und hoffe, dass der Klimaplan auf Landkreisebene die einzelnen Landkreisgemeinden dazu bewegt nachzuziehen, auch wenn dort kein separates Bürgerbegehren stattfindet.“
Robert Forster, Bodenkirchen: „Ich finde der Landkreis sollte ernsthaft etwas gegen die Klimakrise beisteuern und dieses Bürgerbegehren ist ein guter Beitrag dazu.“
Martin Witzko, Altdorf: „Der Klimawandel ist eine Tatsache. Seit Jahrzehnten schieben wir diese Erkenntnis vor uns her. Da die Zeit drängt müssen wir jetzt handeln. Auch jeder von uns kann seinen Teil dazu beitragen. Tragen Sie mit Ihrer Stimme dazu bei dass ihre Kommune, Gemeinde oder Stadt die Klimaschutzziele aktiv umsetzt.“
Georg Ohmyer, Buch am Erlbach: „Die Corona-Pandemie hat uns deutlich gezeigt, dass wir die Prognosen der Wissenschaft ernst nehmen müssen. Die Warnungen der Klimaforscher*innen sind eindeutig: Nur wenn wir zwei bis drei Erden hätten oder auf andere Planeten ausweichen könnten, wäre unsere jetzige Lebens- und Wirtschaftsweise nachhaltig im Sinne von Enkel-tauglich. Ein Weiter-so wird verheerende Folgen haben, ja sogar solche, die nicht
mehr umkehrbar sind.“
Annette Theißen, Ergolding: „Die Klimakatastrophe bedroht alle Menschen in Stadt, Markt, Dorf, Weiler - deswegen müssen wir auch alle etwas tun, auch in der kleinsten Gemeinde. Ein Klimaentscheid signalisiert, dass wir uns im Landkreis und in den einzelnen Gemeinden für das Klima und seinen Schutz entscheiden. Ich möchte mithelfen, dieses Signal zu senden - über Bürgerbegehren und Gespräche mit Gemeinden und Bürger*innen.“