„Es geht mir um das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde in der Gegenwart und in der Zukunft“, beteuerte die Bürgermeisterkandidatin Angelika Thiel bei der gut besuchten Auftaktveranstaltung der SPD Pfeffenhausen im Brauereigasthof Pöllinger am Montag. Der Vorsitzende des Ortsvereins Thomas Niederreiter konnte vorab nicht nur die Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Ruth Müller begrüßen, sondern auch die Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl, die auf Einladung der Bürgermeisterkandidatin zu Gast war.
MdB Rita Hagl-Kehl präsentierte den Anwesenden am Anfang der Veranstaltung ein Referat über Städtebauförderung. „ Im Koalitionsvertrag bestand die SPD auf Aufstockung der Bundesmittel zur Städtebauförderung,“ legt sie dar. Somit stehen nach Jahren der Kürzungen unter Schwarz-Gelb, jetzt mit 700 Millionen € pro Jahr das 7fache Budget für die Kommunen bereit. Beim Programm „Soziale Stadt“ kommen die Fördermittel insbesondere kleinen Städten und Gemeinden wie Pfeffenhausen zu 70 % zu Gute. Für Pfeffenhausen ständen somit unter anderen Gelder bereit für Aufwertung des öffentliches Raumes und Instandsetzung und Modernisierung von den Stadtbild prägenden Gebäuden.
Bürgernah – so äußerte sich Angelika Thiel bei der Vorstellung ihres Wahlprogramms nicht nur jetzt als Bürgermeisterkandidatin im Wahlkampf durch ihre Hausbesuche und den Infoständen auftreten, sondern auch als Bürgermeisterin von Pfeffenhausen werde sie sich ausreichend Zeit nehmen für den Kontakt zu den Bürgern . Die Anliegen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger wolle sie zu ihren Aufgaben mache. Darauf folgend führte sie aus, dass Städtebauförderung ein wichtiges Thema für Pfeffenhausen sei. Durch den demographischen Wandel wäre man mehr denn je auf Zuzug von Auswärtigen, insbesondere von jungen Familien angewiesen. Dazu benötige die Gemeinde aber einen attraktiven Ortskern mit Nachverdichtung. Sie bemängelte auch vielfältig die Infrastruktur. Als ernstzunehmender Standortnachteil sehe sie die fehlende Breitbanderschließung, die außer in Oberlauterbach fehle. Trotz Kosten und Bürokratie kann kein Aufschub mehr geduldet werden. Das Angebot des Personennahverkehrs falle ungenügend aus, deshalb wäre eine Einführung eines Anrufsammeltaxis sinnvoll. Vorbild wäre hierfür Vilsbiburg! Ergänzend sollte ein Bürgerbus von der Gemeinde finanziert werden, der z.B. von Vereinen oder anderen Gemeinschaften für Fahrten zu Veranstaltungen oder Ausflüge genützt werden könne.
Nicht nur als Elternbeirätin sondern auch politisch sei Angelika Thiel, die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung im Bezirk Niederbayern ist, der Erhalt der Schule am Ort. Die geplante Streichung der Lehrerstellen in Bayern durch die Landesregierung ließe erkennen, dass man mit weiteren Schulsterben im ländlichen Raum rechnen müsse. Dringend notwendig halte sie eine Kooperation mit der Musikschule Rottenburg. Dies würde die Förderung der Kinder an der Grundschule, die seit letzten Jahr musikalische Grundschule ist, optimieren.
Angelika Thiel wolle als Bürgermeisterin wirklich bedarfsgerechte Betreuungszeiten auch während aller Ferien für Schule und Kitas einführen. Statt der offenen Ganztagsschule würde sie eine gebundene Ganztagsschule bevorzugen. Seniorengerechter und seniorenfreundlicher müsse der Ort auf Blick der Veränderung der Alterstruktur werden. Für die Errichtung einer Tagespflege, Senioren-WGs oder Mehrgenerationenhäuser zur Versorgung der alternden Generation werde sie sich einsetzen.
Umweltpolitisch setze Angelika Thiel auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen aber auch auf Windenergieanlagen. Sie würde auch die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft unterstützen. Ebenso strebe sie eine Zusammenarbeit mit dem Wasserzweckverband und den ansässigen Landwirten in Bezug auf den Grundwasserschutz an. Verbesserung benötige Pfeffenhausen auch beim Hochwasserschutz. Aufgaben sind in diesem Punkt Bau von Regenrückhaltebecken und Renaturierung der Laber. Unverständlich sei der Kandidatin, dass der betrauten Firma für den 2012 vergebenen Auftrag für ein Hochwasserschutzkonzept, ein bis jetzt fortwährender Aufschub eingeräumt wurde. „ Das nächste Hochwasser gewährt uns keinen Aufschub,“ so Thiel.
Desweiteren wolle die Spitzenkandidatin der SPD-Liste sich für den Fortbestand der zahlreichen, vielfältigen Vereine und einer guten Zusammenarbeit mit ihnen einsetzen. Tradition und bayerische Kultur würde hier gepflegt. Besonders stellte sie das unverzichtbare Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehren der Ortsteile heraus. Die Neubürger wolle sie schneller in die Gemeinschaft einbinden und sehe dabei eine wichtige Aufgabe bei den Vereinen.
Ihr Ziel sei eine moderne Kommunalpolitik mit Bürgernähe, Transparenz und Fortschritt für alle. Ihr Motto für den Kommunalwahlkampf 2014 „Gemeinsam in die Zukunft“ bringe in drei Worten ihr Wahlprogamm auf einen Nenner.
Anschließend stellten sich die weiteren Gemeinderatskandidaten selbst vor. Die Kandidaten im einzelnen: Angelika Thiel, Thomas Niederreiter, Daniela Forster, Erhard Pichlmeier, Sandra Bauer, Georg Schöfthaler, Ute Rupp, Werner Zinner, Ruth Müller, Robert Ruhland, Brigitte Amrhein, Andreas Brandstetter, Christian Löffler, Ludwig Fischer, Michael Prädel und Konrad Reithmeier.
Ruth Müller, Kreisvorsitzende der SPD, erläuterte daraufhin das Programm der Landkreis SPD und nannte die Kreistagskandidaten der SPD Pfeffenhausen. Neben Angelika Thiel auf Platz 17 kandidieren Ruth Müller Platz 3, Arno Wolf Platz 14 und Thomas Niederreiter Platz 50.