Landshut - gw (05.04.2018) Schon vor langem wurde bekannt, dass es um das Landshuter Brauhaus nicht gut steht. Vor kurzem erst wurde der Landshuter Spezialist für Insolvenzen, Alexander Saponjic, in den Vorstand berufen. Er hatte auch schon dem EVL aus der Predouille geholfen. Diese EVL-Kontakte mögen nun zum Einstige von Hans Eller beim Landshuter Brauhaus gesorgt haben. Eller besitzt ja nicht nur ein florierendes Immobiliengewerbe in Landshut, und damit auch über das nötige Kleingeld, um in eine Brauerei zu investieren, sondern engagiert sich auch als Vorstand beim EVL.
Heute wurde bekannt, dass Hans Eller die Aktienmehrheit beim Landshuter Brauhaus aus dem Portfolio von Barbara Koller-Fichtel und Stephan Koller übernommen hat. Das bedeutet einerseits, dass Stephan Koller künftig wohl über weniger Mitspracherecht beim Brauhaus verfügt. Bisher konnte er mit seinem Vetorecht anstehende Entscheidungen mitbestimmen. Andererseits bleibt die Brauerei ein Landshuter Unternehmen, das regionales Bier in der Drei-Helmen-Stadt braut.
Von den vielen früheren Brauereien, wie Mooser-Bräu, dem Weißbräuhaus Krenkl, oder Reichardt-Bräu (aufgelöst 1988) existieren heute nur noch zwei: Die Brauerei Wittmann und das Landshuter Brauhaus, die ältere von beiden. Das Jahr 1493 steht dabei für viel mehr als das reine Gründungsdatum der Brauerei. Genau in diesem Jahr wurde in Landshut das älteste heute bekannte Reinheitsgebot, das Landshuter Reinheitsgebot, ins Leben gerufen, wie auf der Internetseite des Brauhaus zu lesen ist.
Das nun agierende Dreigespann mit Hans Eller (Aktienmehrheit), Alexander Saponjic (Vorstand) und die Familie Koller könnten mit ihren Kompetenzen bestens harmonieren. Der Immobilienmogul, der Spezialist für Insolvenz- und Sanierungsrecht sowie die Brauereifamilie. Alle drei beherrschen Fachgebiete die für den dauerhaften Weiterbetrieb des Landshuter Brauhaus wichtig sind. Hans Eller mag auch noch das pefekte Geschick für rentable Geschäfte mitbringen. Bei Immobilien beweißt er schon seit langem einen "goldenen Daumen".
Aus dem Freischütz, erst vor kurzen aufwänding saniert, soll künftig eine Brauerei-Gaststätte werden. Typisch bayerisch. Die Vorpächterin konnte sich nicht durchsetzen. Zu viele alte Stammgäste bleiben bei den relativ hohen Bierpreisen (3,40 Euro für das Helle und 3,80 Euro für das Weißbier) aus. Andererseits hatte sie hohe monatliche Fixkosten für Pacht, Personal und Wareneinkauf zu stemmen.
Wie zu erfahren ist, soll künftig eine erfahrene Geschäftsführerin eingesetzt werden. Das Augenmerk liegt auf den Landshuter Bürgern, den Kartenspielern oder den Stammtischbrüdern. Also keinem Schickimicki. Dafür Schweinsbraten, saures Lüngel oder Bratl essen zu bürgerlichen Landshuter Preisen.
Und Vorstand Alexander Saponjic hat mit dem Zapartas in der Länd und mit dem Fluxx in der Banane auch schon gastronomische Erfahrung gesammelt. So bietet es sich auch an, dass das Eisstadion künftig durch eine Landshuter Brauerei - das Brauhaus - mit Getränken beliefert wird.