Um 8 Uhr lag heute, Dienstag, der 7-Tage-Index für die Stadt Landshut bei 215,2, am Nachmittag ging er auf 300 zu. Im Landkreis liegt der Wert bei 233,3. (Quelle: Bayerisches Landsamt für Gesundheit, LGL). - Grafik: W. Götz
Landshut - pm (08.12.2020) In der Stadt Landshut gelten damit auch alle weiteren von der Staatsregierung für „Hotspots“ angekündigten Maßnahmen – darunter eine nächtliche Ausgangssperre. Die 7-Tage-Inzidenz in der kreisfreien Stadt Landshut hat am Dienstag die Marke von 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner klar überschritten und geht auf 300 zu.
Damit liegt die Stadt erstmals über dem im Freistaat gültigen Grenzwert für „Corona-Hotspots“. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist für die Stadt noch eine Inzidenz von 196,2 und damit knapp unter dem Grenzwert aus (Stand: 8. Dezember, 0 Uhr), diese Daten werden erst am Mittwochfrüh wieder aktualisiert. Schon heute Dienstagvormittag sind dem Staatlichen Gesundheitsamt aber eine Vielzahl von Neuinfektionen im Stadtgebiet gemeldet worden, so dass ein weiterer deutlicher Anstieg der Inzidenz sicher ist.
Gegen 9 Uhr lag heute, Dienstag der Wert in der Stdt Landshut nach internen Berechnungen des Gesundheitsamts bereits bei rund 220. Am späten Nachmittag näherte sich die 7-Tage-Inzidenz dann der 300er-Marke, bei deren Überschreiten noch weiterreichende Maßnahmen erforderlich werden. Klar ist schon jetzt, dass die Stadt Landshut ab Donnerstag mit Sicherheit an die von der Staatsregierung mit Wirkung zum 9. Dezember 2020 angekündigten, verschärften Maßnahmen gebunden sein wird. Diese haben vor allem auf den Schulbereich erhebliche Auswirkungen. So wird an weiterführenden Schulen, inklusive den Mittelschulen, ab Donnerstag für alle Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe Distanzunterricht stattfinden. Ausgenommen sind ausschließlich die Abschlussklassen aller Schularten sowie Sonderpädagogische Förderzentren.
Das Staatliche Schulamt sowie die Ministerialbeauftragten für die Gymnasien beziehungsweise für die Realschulen in Niederbayern wurden von der Stadt Landshut heute unverzüglich über die Überschreitung des Grenzwerts informiert und gebeten, alle Schüler, Lehrer und Eltern über die deshalb erforderlichen Maßnahmen in Kenntnis zu setzen.
Oberbürgermeister Alexander Putz bedauert zwar, dass nun kurzfristig der Wechsel in den Distanzunterricht erfolgen muss. Dennoch sei der Schritt richtig: „Wir beobachten seit Wochen, dass auch vor Ort verstärkt Bildungseinrichtungen von Neuinfektionen betroffen sind. Deshalb hatten wir ja auch im Gleichklang mit dem Landkreis den Umstieg in den Wechselunterricht angeordnet“, so Putz.
„Die jetzt vom Freistaat ab einer 7-Tage-Inzidenz von 200 vorgeschriebene, noch weiterreichende Maßnahme ist zwar sehr bitter, aber leider unvermeidlich: Dadurch werden einerseits die Sozialkontakte in den Schulen selbst erheblich reduziert, andererseits trägt der Distanzunterricht für Schüler höherer Jahrgangsstufen auch dazu bei, den ÖPNV gerade zu den morgendlichen Stoßzeiten spürbar zu entlasten. Beides hilft uns dabei, Ansteckungsrisiken zu senken – und so hoffentlich das Infektionsgeschehen in der Region rasch wieder zu senken.“
Ebenfalls ab Donnerstag wird in der Stadt Landshut – wie bereits ab morgen im Landkreis –eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr gelten. Alle Bürgerinnen und Bürger dürfen ihre Wohnungen dann nur noch für berufliche oder dienstliche Tätigkeiten, bei medizinischen bzw. veterinärmedizinischen Notfällen sowie zur Begleitung und Hilfeleistung für Bedürftige und Minderjähriger verlassen. Auch die Wahrnehmung des Sorge- und Umgangsrechtes sowie die Versorgung von Tieren ist während der Ausgangssperre weiterhin gestattet.