Auf dem Foto zu sehen sind unter anderem: OB Alexander Putz und Rieds Bürgermeister Albert Ortig (Mitte), der Landshuter Partnerschaftsbeauftragte Thomas Heilmeier (hinten, links), die Stadträte Robert Mader (hinten, rechts), Hedwig Borgmann (hinten, 3. v. r.), Hans-Peter Summer (hinten, 4. v. r.) sowie Mitglieder des Partnerschaftsvereins Landshut-Ried und des Arbeitskreises Landshut-Ried mit ihren Vorsitzenden Paul Schröcker (hinten, 2. v. l.) und Robert Freund (vorne, 3. v. r.). - Foto: Stadt Landshut
Ried am Innkreis/Landshut – pm (26.10.2021) Der jüngste Anlass in Landshuts Partnerstadt Ried hat erneut verdeutlicht, wie eng die Freundschaft zwischen den Landshutern und ihren österreichischen Freunden ist: Gemeinsam wurde der 25. Jahrestag der Namensgebung des „Landshuter Platzes“ gefeiert.
Darüber hinaus wurde auf dem seit 2015 mit einem Kreisverkehr versehenen Platz der „Stadtwächter“, eine fünf Meter hohe Partnerschaftsskulptur, präsentiert, die die Beziehung und Freundschaft der beiden Partnerstädte zueinander verkörpert.
Zu dieser besonderen Feier, die die Rieder Freunde ausrichteten, machte sich eine Landshuter Delegation mit Oberbürgermeister Alexander Putz an der Spitze – darunter auch der Partnerschaftsbeauftragte der Stadt, Thomas Heilmeier, sowie der Partnerschaftsvereinsvorsitzende Paul Schröcker – in die circa 160 Kilometer entfernte Partnerstadt. Mit ihrem Kommen zollten auch Stadträtin Hedwig Borgmann und die Stadträte Robert Mader sowie Hans-Peter Summer den Rieder Freunden ihre Verbundenheit.
Seit 1995 heißt die Lughofer-Kreuzung in Ried zu Ehren ihrer niederbayerischen Partnerstadt offiziell „Landshuter Platz“. Zwar hatte dieser besondere Ort bereits im vergangenen Jahr seinen 25. Namenstag – coronabedingt konnte dieser allerdings nicht wie ursprünglich vorgesehen gefeiert werden, was der Städtepartnerschaft, die mittlerweile seit fast einem halben Jahrhundert besteht, freilich nichts anhaben konnte. Denn sobald es nur irgend möglich war, wurde ein neuer Termin gefunden, um das Jubiläum nachzuholen.
Der Rieder Bürgermeister Albert Ortig, der seinen Amtskollegen Alexander Putz samt Delegation und die vielen Ehrengäste vor Ort herzlich begrüßte, äußerte seine Freude über den Besuch der Landshuter, die trotz aller aktuellen Schwierigkeiten gekommen seien. Solche Widrigkeiten auch auszuhalten, zeichne eine Freundschaft aus, bekräftigte Oberbürgermeister Alexander Putz in seiner Rede – deshalb freue auch er sich, dass dieser besondere Anlass nun gemeinsam nachgeholt werde. Als der Platz vor 25 Jahren nach seiner Umgestaltung „Landshuter Platz“ genannt wurde, so Putz, habe man den Städtepartner Landshut sozusagen im Herzen von Ried verortet. Es ist ein belebter Platz, ebenso wie die Rieder Brücke in Landshut an einer befahrenen Route liegt. Beeindruckt zeigten sich Putz und die Landshuter Delegation vor allem von der Partnerschaftsskulptur „Stadtwächter“, die anlässlich des Jubiläums im dortigen Kreisverkehr aufgestellt und von der Leiterin der Kulturabteilung Rieds, Dr. Sieglinde Frohmann, vorgestellt wurde.
Die Skulptur wurde vom Rieder Künstler Andreas Sagmeister errichtet und ging als Siegerprojekt aus einem künstlerischen Wettbewerb hervor. Sie zeigt zwei fünf Meter hohe abstrakte Figuren aus mattem Edelstahl, die die Beziehung der beiden Partnerstädte Ried und Landshut verkörpern sollen. In der Form des Zwischenraums ist die bayerische Raute als Hinweis auf die gemeinsame historische Vergangenheit erkennbar. In die Innenseiten der Körper sind die Länderfarben mit den Farbverläufen Rot-Weiß und Weiß-Blau integriert. Sie zeigen zudem die beiden Stadtwappen: Für Landshut ist es ein Detail von einem der drei Eisenhüte auf blauem Grund, für Ried ein Teil des Bundschuhs auf rotem Grund.
Skulptur symbolisiert einander zugewandte Freunde
Wie Putz in seiner Rede sagte, lasse die Skulptur viele Assoziationen zu: „Die beiden Teile können als einander zugewandt, im Austausch stehend, wie Freunde gedeutet werden“, beschrieb er treffend. Die Skulptur erscheine wie ein Tor oder Durchgang und symbolisiere die Offenheit und Grenzenlosigkeit. „Ein wichtiger Pfeiler der europäischen Idee“, ergänzte der Oberbürgermeister. Zwar hätten die Flüchtlingskrise und die Corona-Pandemie gezeigt, dass das Öffnen der Grenze weit komplizierter sein könne, als von den Gründern Europas gedacht. „Wichtig ist aber, dass wir als Nachbarn in einem zusammenwachsenden Europa, dieses Ziel der offenen Grenzen nicht aus den Augen verlieren“. In diesem Zusammenhang hob Putz die wertvolle Bedeutung der gemeinsamen Städtepartnerschaft Landshut – Ried hervor: „Gerade die grenznahen Landstriche, die oft, so wie das Innviertel und Niederbayern, eine gemeinsame Geschichte haben, können diesen „Ortsvorteil“ nutzen und zeigen, wie eine grenzüberschreitende Freundschaft funktionieren und über viele Jahre wachsen kann.“ Doch nicht nur die kurzen Wege, ergänzte der Landshuter Rathauschef, sondern ganz besonders auch die Menschen – wie die Mitglieder der beiden Partnerschaftsvereine, die diese guten nachbarschaftlichen Beziehungen pflegen – seien es, die diese Freundschaft ausmachen und die den europäischen Gedanken mit Leben füllen.
OB Alexander Putz ehrt Rieds Bürgermeister Albert Ortig
Im Namen der Stadt Landshut und auch der Vereinsmitglieder nutzte Putz sogleich die Gelegenheit, um einen Rieder Bürger zu überraschen, der sich in besonderem Maße um die Städtepartnerschaft verdient gemacht hat: Albert Ortig. Denn der noch amtierende 71-jährige Bürgermeister trat bei der jüngsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl nicht mehr an. Ortigs 27-jährige Amtszeit ist die längste, die jemals ein Rieder Bürgermeister hatte. In dieser Zeit, erinnerte Putz, war Ortig als frisch ins Amt gekommener Bürgermeister von Ried schon bei der Einweihung des „Landshuter Platzes“ dabei. Etliche Male durfte Landshut ihn als Gast begrüßen und dabei habe Ortig immerhin drei Oberbürgermeister erlebt. Wesentlich sei, so Putz, dass er diese Partnerschaft über fast drei Jahrzehnte begleitet und sich für sie eingesetzt habe. Für diese Verdienste sprach ihm Putz seine große Anerkennung aus und überreichte ihm als Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit den Bronzehelm der Stadt Landshut sowie eine Ehrenurkunde.