Im Bild von links Karl-Heinz Krenn (Teamleiter Arbeitgeberservice), Maria Amtmann (Leiterin der Arbeitsagentur Landshut), Dr. Thomas Gambke (Bundestgsabgeordneter) und Günther Sandmeyer (Büroleiter des Abgeordneten).
"Der Facharbeitermangel muss nicht nur vom Staat, sondern auch von den Unternehmen angegangen werden", so die Aussage von Dr. Thomas Gambke, Bundestagsabgeordneter mit Sitz im Wirtschaftsausschuss des Bundestages und Mittelstandsbeauftragter der Grünen Fraktion. Gambke hatte sich mit der konkreten Frage an die Agentur für Arbeit in Landshut gewandt, wie vor allem die aus den Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit wie Spanien oder Griechenland kommenden Jugendlichen in die Berufsausbildung in Deutschland einbinden ließen.
"Ohne ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache ist eine Ausbildung nicht zu bewältigen", wusste die Leiterin der Arbeitsagentur Frau Maria Amtmann zu berichten. Und das gilt vor allem auch für die als HelferInnen eingesetzten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Ländern Osteuropas, also unter anderem Tschechien, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien. Vielfach hätten diese Migranten zwar eine Fachausbildung, die aber oft in Deutschland nicht anerkannt werde. "Zur Nachschulung und Qualifizierung gibt es eine entscheidende Hürde: die Sprache", so Amtmann.
MdB Gambke will in seinen Gesprächen mit der Wirtschaft dafür werben, dass diese Personen neben ihrer Arbeit auch Sprachkurse nicht nur angeboten bekommen, sondern die Unternehmen darauf achten, dass die Leute auch wirklich die Sprache lernen. "Wenn aus den verschiedensten Gründen eine Änderung der Arbeit ansteht, ist es oft zu spät. Anleitungen und Ausbildung können nur dann geschehen, wenn die Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer deutsch verstehen und sprechen." Dann landeten diese Menschen bei der Arbeitsagentur, die sie aber wegen der fehlenden Sprachkenntnisse nicht vermitteln können.
"Unternehmerische Verantwortung geht über die reine Entlohnung der Beschäftigten hinaus", ist die Forderung des Bundestagsabgeordneten der Grünen, der selbst auf 25 Jahre Tätigkeit in der Industrie zurückblickt. "Die Stärke der deutschen gewerblichen Wirtschaft war und ist die Nachhaltigkeit - auch in sozialer Hinsicht", ist Gambke überzeugt. "Leider habe ich den Eindruck, dass die Ausrichtung auf den kurzfristig zu erzielenden Gewinn bei dem einen oder anderen Unternehmen im Vordergrund steht - aber das würde auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und damit den Wohlstand ernsthaft gefährden". Migration sei eine Chance, dem Facharbeitermangel zu begegnen, aber man müsse auch die richtigen flankierenden Schritte einleiten, waren sich Amtmann und Gambke einig.