Im Bild von links Robert Hobitz (Sehlhoff GmbH), Dr. Dagmar Kaindl, Rudolf Schnur
Die Rechnung für den heutigen Marktstammtisch vor dem "Michaelangelo" auf Einladung der CSU Landshut Stadtmitte mit Toni Schöllhorn-Gaar an der Spitze, der auch hauptamtlicher Geschäftsführer der CSU in der neuen CSU-Parteizentrale (Freyung) ist, wurde sofort und ohne Streit bar beglichen. Die zum Teil unbezahlten Hochzeits-Rechnungen von MdB Florian Oßner (34) spielten heute nur mehr am Rande eine eher belustigende Rolle. Nein, es ging um wirklich ernsthafte Themen der Innenstadt.
Als Gäste waren neben MdL Helmut Radlmeier und CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur auch Stadträtin Dagmar Kaindl sowie Stadtheimatpfleger Tausche und der Geschäftsführer der Sehlhoff GmbH, Robrt Hobitz, mit dabei. Organisiert hat den Stammtisch Pressesprecher Georg Brandmeier. Etwas verspätet kam auch Stefan Koller vorbei als es vor allem um den Standort für den Reidelbrunnen, auch "Giggerlbrunnen" genannt, ging, der ehemals am Wochemarkt beim Finanzamt stand. Zuletzt sollte er auf Vorschlag von Stadträtin Margit Napf zwischen dem Gasthaus "Augustiner" und St. Martin aufgestellt werden, zumal der Wirt dort (Fuchs) sich an den nicht geringen Kosten beteiligen würde.
Doch die CSU hält im völligen Einvernehmen mit dem Besitzer des Gasthauses "Freischütz" (Koller) am Standort Untere Neustadt fest. "Der Brunnen passt absolut nicht vor St. Martin", so Koller, "der gehört in die Neustadt". Vom "Freischütz" aus könne man schon einmal im Zuge der Sanierungsarbeiten Wasserleitungen usw. für den Brunnen legen. MdL Radlmeier ließ auch keinen Zweifel aufkommen, dass der Brunnen in der Neustadt beim Wochenmarkt bhzw. beim "Freischütz" aufgestellt werden soll, aber eben erst, nachdem der Stadtrat über die Neugestaltung der Neustadt bis Weihnachten entschieden habe.
Also ein klares Votum der CSU. Auch bei der Frage, ob das arg verschmutzte Kriegerdenkmal (nicht nur Patina) in der Oberen Neustadt bleiben soll, waren sich die Stammtischler schnell einig. Freilich sollte das seit 1928 dort stehende Monument zum Gedenken an die gefallenen Kameraden im Ersten Weltkrieg saniert, gereinigt werden. Tausche wußte zudem, dass alle Soldatenkameradschaften für den Verbleib des Denkmals seien. Rudolf Schnur metnte ebenfalls, dass das Denkmal wieder bald "ganz weiß" erstrahlen sollte.
Falls in der Neustadt eine ein- oder zweistöckige Tiefgarage mit 120 bis 240 Stellplätzen gebaut werden sollte, würde das Denkmal nicht im Wege stehen. Robert Hobitz stellte anhand von Schaubildern das Projekt Tiefgarage vor, das am Ende so um die 8 bis 10 Millionen Euro kosten würde. Pro Stellplatz ca. 30.000 bis 50.000 Euro. Doch künftige Bauherren und Betreiber bräuchten von der Stadt bessere Sicherheiten, möglichst auch eine finanzielle Beteiligung. Da woltle CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur auf keinen Fall mitmachen. Ja zum Projekt an sich, wenn es einer auf eigenes Risiko machen wolle. Zustimmung auch für eine 30- bis 50-jährige Erbpacht zum symbolischen Ein-Euro-Preis. Aber keinerlei sonstiges finanzielles Engagement von Seiten der Stadt. Das klang schon eher nach einer Beerdigungsrede erster Klasse für die Tiefgaragen-Fraktion der Landshuter Mitte. Am Ende müßten Stellplatz-Gebühren von 4.50 Euro aufwärts pro Stunde verlangt werden. Da sei es mit der Akzeptanz durch die Autofahrer und Parkplatzsucher schnell vorbei. Als Robert Hobitz anregte, die Stadt möge wenigstens noch eine fünf bis sechstellige Summe für eine Machbarkeitsstudie investieren, schüttelte Rudolf Schnur ebenfalls den Kopf.
Also zweimal "nein". "Nein" zum Brunnen vor dem "Augustiner" bzw. bei St. Martin und "nein" zum fianziellen städtischen Engagement für eine Neustadt-Tiefgarage. Man werde im übrigen sehen, was die Diskusion und Entscheidung des Stadtrats zur Neugestaltlung der Neustadt bringe. Dass dort etwas geschehen müsse, betonten auch Dr. Dagmar Kaindl und Helmut Radlmeier übereinstimmend. /hs