Nicht zuletzt aus Kostengründen lehnte heute Freitagnachmittag der Stadtrat mit 26 zu 14 Stimmen stundenlange Live-Übertragungen von Vollsitzungen des Stadtrats - in der Regel immer am Freitagnachmittag - ab. Es gab dazu nur eine kurze Aussprache. LM-Fraktionschefin Prof. Dr. Goderbauer-Marchner schlug ein "Pilotprojekt" für Live-Übertragungen, wie schon in anderen Städten praktiziert, vor.
Auch Neu-Stadtrat Thomas Haslinger sprach sich für die direkte Übertragung der Sitzungen aus. Ebenso Stadtrat Norbert Hoffmmann ("Lasst es uns ausprobieren"). Als strikte Gegnerin erwies sich Stadträtin Margit Napf ("brauchen das Geld für wichtigere soziale Aufgabe"), ebenso dagegen argumentierte Stadtrat Gerd Steinberger ("die Kosten wären sehr hoch"). In der Tat könnten diese bis zu 83.00 Euro pro Jahr betragen, wenn eine auswärtige TV-Produktionsfirma beaufragt würde. Stadtrat Willi Hess meinte: "Wir brauchen das nicht, die Sitzungen werden dann ja noch länger". Hess fühlt sich durch die Berichterstattung in den bisherigen Medien "gut bedient und informiert".
Freilich wollten einige Stadträte den Besuch von Stadtratssitzungen auf der Zuschauertribühne angenehmer machen. Da wurden Sitzkissen angeregt und Stadträtin Christine Ackermann wil die Besucher auch mit Getränken versorgt wissen. Heute waren gerade mal zehn Besucher zur Sitzung gekommen. - TV-Übertragungen sind auch nicht der große Quotenbringer. In vergleichbaren Städten sollen es 250 bis 500 Zuschauer am Fernsehschirm sein, wenn z.B. in Passau Stadtratssitzugnen, die meist drei und mehr Stunden dauern , direkt übertragen werden.
Politikverdrossenheit wird dadurch auch nicht abgebaut. Am Ende stimmten vor allem die Stadträte der Landshutur Mitte, der Jungen Liste und der Grünen sowie der FDP für Live-Übertragungen. Doch die ganz große Mehrheit der Stadträte (26) votierte dagegen, auch die FW-Stadträte. MdL Jutta Widmann verwies in ihrem Redebeitrag vor allem auf die Kosten.
Der Lokalsender und andere Fernseteams können jedoch weiterhin aus Stadtratssitzungen berichten. Auch das Fotografieren ist den Presseleuten ohne zeitliche Einschränkung weiterhin gestattet..