Die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion folgten gerne der Einladung des Landshtuer Vion-Schlachthofes zu einem Informationsgespräch zur Erweiterung des Schlachthofes. "Wir möchten die Öffentlichkeit und natürlich auch die Entscheidungsträger der Stadt so früh und ausführlich wie möglich über unsere Vorhaben informieren.", betonten die beiden Geschäftsführer Gerhard Pfeffer und Hans Auer.
Fraktionssprecher Robert Gewies erwidert: "Bei solch sensiblen Themen ist das der richtige Weg. Die Bevölkerung muss einfach mitgenommen werden, damit sich nicht aus Unwissenheit ein Wiederstand aufbaut."
Die bisherigen vier Standorte in Landshut, Straubing, Vilshofen und Waldkraiburg sollen auf zwei Standorte zur Schweineschlachtung optimiert werden. Dabei werden die Standorte in Landshut und Vilshofen ausgebaut. Für Landshut hieße das konkret, die Leistung von bisher ca. 12.000 Schlachtungen wöchentlich soll auf 21.000 gesteigert werden. Es werde zum Beispiel eine moderne Betäubungsanlage gebaut und damit insgesamt ca. 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Stadtrat Gerd Steinberger erinnerte daran, dass sich die Stadt Landshut vor nicht langer Zeit dafür eingesetzt habe, den Schlachthof in Landshut zu halten.
Auf die Frage von Stadträtin Anja König um was für Arbeitsplätze es sich insgesamt im Schlachthof handeln würde, teilte Pfeffer mit, dass 68 % der Arbeitsplätze mit ausgebildeten Fachkräften besetzt seien und die Bezahlung sich an die Tarife in der Nahrungsmittelindustrie anlehne. Auch der Abbau der Stellen in Straubing und Waldkraiburg werde sozial verträglich gestaltet.
Das Argument, dass die Erweiterung des Schlachthofes eine höhere Mastanzahl provoziere, widerlegten Pfeffer und Auer damit, dass in unserer Region 2,4 Millionen Schweine gemästet werden, verarbeitet würden allerdings nur ca. 700.000 hier vor Ort. Auch würden sich die Transportwege nicht dramatisch verlängern durch die Umstrukturierung, wie von den Kritikern befürchtet, teilweise würden sie sich sogar verkürzen. Der Fuhrpark werde von ca. 70 Fahrzeugen auf 100 erhöht, allerdings seien 95% der Fahrzeuge lärmarm und die Nähe zur Autobahn werde auch in Zukunft ausgenutzt und als Haupttransporttrasse benutzt.
Das Argument einer Geruchsbelästigung konnte ebenfalls leicht ausgeräumt werden, denn hier gelten klare Vorschriften und dank modernster Technik würden die Geruchseinheiten sogar unterschritten und nach dem Umbau nochmals weiter gesenkt: "Es ist natürlich leicht jede Geruchsbelästigung einem ortsnahen Schlachthof anzuhängen, auch wenn der Bauer seine Gülle ausgefahren hat, als nach der tatsächlichen Ursache zu suchen.", sagt Pfeffer abschließend.
Alles in allem sollen 12,5 Millionen Euro investiert werden, um den Standort Landshut auszubauen, technisch auf den neuesten Stand zu bringenund zu sichern.