Nein, noch hat keine der politischen Gruppierungen im Stadtrat einen OB-Kandidaten oder eine OB-Kandidatin benannt. Wir wissen lediglich vom 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner (59) und von Neu-Stadtrat Thomas Haslinger (28), dass sie definitiv nicht mehr (Keyßner) oder diesmal noch nicht (Haslinger) kandidieren werden. Doch der von der LZ am Freitag veröffentlichte "Landshut-Trend" zur OB-Wahl im Oktobr 2016 liefert Prozentzahlen, die so absolut keiner erwartet hätte: Also nur lächerliche 12 Prozent für Helmut Radlmeier (CSU) und ebenfalls lediglich 12 Prozent für Dr. Thomas Keyßner, der bei der letzten OB-Wahl über 26 Prozent erzielte.
Um den 48-jährigen MdL Radlmeier wird ja viel spekuliert. Die Wahl zum Parteivorsitz hat er am 24. März noch mit 66 Prozent der CSU-Mitglieder gewonnen. Doch jetzt nur 12 Prozent bei einer Trend-Umfrage! Wir erinnern uns: selbst Ludwig Zellner bekam bei der OB-Wahl 2004 gegen Hans Rampf noch 14 Prozent. Das war schon blamabel genug damals für den CSU-Bewerber.
Überraschend nannten immerhin 4 Prozent CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur (55) als Ihren OB-Wunsch-Kandidaten und auch noch 3 Prozent den erst jüngst zur CSU-gewechselten Lothar Reichwein (57).
Neu-Stadträtin Anja König (47), seit Jahren SPD-Chefin in Landshut, schneidet mit nur 4 Prozent ebenfalls weit unter den allgemeinen SPD-Umfragewerten ab. Das würde ja bedeuten, nur jeder vierte SPD-Wähler würde die SPD-Chefin als OB-Kandidatin wählen. Wir erinnern uns: bei der OB-Wahl 2010 kam SPD-Kandidat Robert Gewies nur auf 4,98 %. Ob Anja Köig überhaupt antritt oder doch die Tochter von Ex-Bürgermeister Gerd Steinberger, Patricia Steinberger (43), ist ja noch völlig offen.
Für die FDP liefert der "Landshut-Trend" der LZ gar keinen OB-Kandidaten, obwohl sich mit Norbert Hoffmann (32) ein anerkannt respektabler Stadtrat als OB-Kandidat ebenso anbietet wie auch der jüngst einstimmig wiedergewählte Landshuter Parteivorsitzende Alexander Putz (51), ein ausgewiesener Verkehrsexperte und Bausachverständige.
Auch die Bürger für Landshut stehen nach dieser "Trend"-Umfrage ohne OB-Kandidaten da, ebenso die Bayernpartei, die mit Stadtrat Robert Neuhauser Stadtkämmerer Rupert Aigner als Rampf-Nachfolger favorisieren.
Dafür werden für die Grünen noch zwei weitere OB-Kandidaten im "Landshut-Trend" genannt: Die amtierende Landesvorsitzende und Fraktionschefin Sigi Hagl (47) mit mageren 4 Prozent und der Neu-Stadtrat Stefan Gruber (43) mit 2 Prozent. Auf den ehemaligen Vorsitzenden des Stadtjugendrings läuft jedoch die OB-Kandidatur bei den Grünen wohl zu, zumal er auch im Stadtrat als stellvertretender Fraktionsvorsitzender schon eine recht ambitionierte Arbeit liefert.
Warum MdlL Jutta Widmann mit 7 Prozent als OB-Kandidatin im "Landshut"-Trend gewertet wird, nur 5 Prozent weniger als für MdL Radlmeier, ist wohl eines der verwirrendsten "Trend"- Ergebnisse. Die 53-jährige ist die - milde ausgedrückt - unauffälligste Abgeordnete (der FW) schlechthin. Auch im Stadtrat ist von ihr kaum etwas zu vernehmen. Sie ist fast nur als Festwirtin bekannt.
Nein, so überzogen die 7 Prozent für Widmann dastehen, so wenig wird wohl Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner (55) mit ihren ebenfalls 7 Prozent zufrieden sein, zumal sie schon seit Monaten als sichere OB-Kandidatin des mittlerweile über 200 Mitglieder starken Vereins der Landshuter Mitte gilt.
Vernichtende Sonntagsfrage-Ergebnisse für LM, ÖDP, FDP, BfL, BP, JL
Freilich noch verwirrender sind die Umfrage-Ergebnisse zu einer potentiellen Stadtratswahl ("Sonntagsfrage2). Die Landshuter Mitte würde von derzeit fünf auf zwei Stadträte (nur mehr 4 %) abstürzen. Die Bürger für Landshut (1 %), die Bayernpartei (0 %) und die Junge Liste (0 %) würden es gar nicht in den Stadtrat schaffen. FDP (2 %) und ÖDP (2 %) müßten um je ein Stadtratsmandat zittern. Die Freien Wähler, die mit Lothar Reichwein im Januar einen anerkannt besonders aktiven Stadtrat an die CSU verloren haben, würden - aus schier unerklärlichen Gründen - über 5 Prozent (auf 16 %) dazugewinnen und die CSU dürfte sich sogar mit 12,8 % mehr (also 41 %) an Wählerstimmen auf 20 Sitze im Stadtrat freuen statt zuletzt 13 Sitze.
Die Grünen (plus 0,7 %) bekämen wohl mit 17 % einen Stadtratssitz dazu. Die SPD würde leicht (minus 1,2 %) auf bescheidene 12 % verliereN:
Also einerrseits nur 12 Prozent für einen CSU-OB-Kandidaten Helmut Radlmeier und andererseits 41 Prozent für die CSU bei einer Stadtratswahl am Sonntag. Das verstehe ener. Ein Zufallsgenerator hätte es nicht besser gekonnt.