Dr Ute Hechelmann von der Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. - Foto: W. Götz
Landshut - gw (08.10.2019) Dr. Ute Hechelmann vom Fleischhygieneamt musste dem Umweltsenat in seiner gestrigen Sitzung über zwei gravierende Mängel im Bereich Tierschutz und Hygiene im Schlachthof berichten. Die Schlachtzahlen, so Dr. Ute Hechelmann, sind derzeitig rückläufig – minus 400 bis 500 Schweine am Tag. Der Grund dafür wird im Schlachthof Vilshofen vermutet.
Der Verstoß gegen den Tierschutz ereignete sich am 8. August. Ein Schwein wurde nach der CO2-Beträubung nicht gestochen. Beide Mitarbeiter waren abgelenkt. Es verstarb an Sauerstoffmangel, so die Aufzeichnungen der Videoüberwachung.
Bei der Hygiene wurde mangelnde Lüftung in verschiedenen Bereichen des Schlachthofes bemängelt, die zur Bildung von Kondensat führte. Hier rüstete Vion mit zusätzlichen Ventilatoren nach, bevor eine neue Lüftungsanlage eingebaut wird.
Hedwig Borgmann (Grüne) zeigte sich entsetzt, dass schon wieder ein Schwein nicht gestochen wurde. Sie vermutet, dass das an dem viel zu engen Takt liegt, in dem die Mitarbeiter stechen müssen. Da bleibt kaum Zeit, die Hände zu waschen, bzw. das Messer nachzuschärfen.
Dr. Ute Hechelmann erklärte zu dem Vorfall, dass das Schwein rot angelaufen war. Augenblinzeln oder strampeln war auch nicht festzustellen. Das Tier verendete dann an Sauerstoffmangel.
Hans Ritthaler vom Fachbereich Naturschutz der Stadt Landshut ließ keinen Zweifel offen: Auch wenn es sich nur um einen Vorfall bei einer Million Schlachtungen im Jahr handelt, „wollen wir die Null“.
Die Schlachtzahlen, so Ritthaler“ seien in Landshut rückgängig. Bei einer Umstellung vom Zweischicht auf einen Einschichtbetrieb leiden vor allem die Subunternehmer. Diese stellen auch das Personal für das Stechen der Schweine.
Die Zahlen verringerten sich von rund 4.100 Schlachtungen pro Tag auf rund 3.600. Immer mehr Schweine werden zum Schlachthof in Vilshofen transportiert, weil die meisten glauben, dass dort die Tierschutzauflagen nicht so hoch sind.