Denkmalschutz oder Millionengrab? - Fotos: W. Götz
Landshut – pm (25.04.2020) Wieder einmal beschäftigte sich der Bausenat mit dem Denkmal in der Wagnergasse 2. Im Kern geht es um die wirtschaftliche Zumutbarkeit das ehemalige Handwerkerhaus mit Renaissancegiebel und Giebelzinnen aus dem 16./17. Jahrhundert zu erhalten. "Sex-Appeal" fand dagegen die Idee, entlang der Isar einen Gehweg von der Klötzlmühlbachmündung bis zur Seligenthaler Brücke zu bauen.
Stefan Grubers (Grüne) Frage, „wie es denn um das Denkmal steht“, beantwortete OB Alexander Putz nach den Kriterien der Wirtschaftlichkeit. Denn die Sanierung der Gründung des alten Handwerkerhauses „stellt ein finanzielles Abenteuer dar“, das für den Bauherren schnell zum Millionengrab werden könnte.
So soll die Wirtschaftlichkeit des Erhalts neu berechnet werden. Auf der Habenseite steht das gesamte Eigentum des Bauherrn in der Wagnergasse. Auf der Saldoseite stehen die Sanierungskosten. „Sollte sich der Erhalt unter Berücksichtigung des Neubauvolumens als nicht wirtschaftlich darstellen, ist im Rahmen einer Abwägung eine Entscheidung über den Abbruch zu treffen“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Das bedeutet: Die Sanierung muss sich aus dem Gewinn der Neubauten finanzieren lassen.
Der vorhandene Weg lässt sich nutzen und ausbauen.
Anke Humpeneder-Graf (CSU) regte an, doch zumindest die Fassade zu erhalten. Doch dazu schüttelte OB Alexander Putz den Kopf: „Wenn der Bauherr abreißt, wird ihm alles zusammen fallen.“ Stefan Jahn von der Bauaufsicht ergänzte: „Die Fassade wäre dann reines Mickey Mouse.“
Auf Gefallen stieß jedenfalls die Planung entlang der Isar vom Stadtpark kommend, an der Klötzmühlbachmündung einen alten, verwaisten Weg zur Seligenthaler Brücke wieder zu reaktivieren bzw. auszubauen. Dazu benötigt es eine kurze Brücke über den Abzweiger der Pfettrach, der hier ebenfalls in die Isar fließt.
Eine neue Fußgängerverbindung an der Isar stieß auf wache Ohren.
Ob die geplante Breite von drei Metern auch für Fahrradfahrer ausreicht, wurde eher verneint. Auch bleibt offen, ob der Weg asphaltiert, geschottert oder begrünt wird. Die Feuerwehr sieht darin schon einen praktischen Nutzen, um im Fall der Fälle auch von der Rückseite die Gebäude in diesem Bereich löschen zu können.