Der Umgang mit dem Denkmalschutz in dieser Stadt dürfte mit dem gestrigen Abbruch des Mauerwerksbogens am "Moserbräu" einen weiteren Tiefpunkt erreicht haben, kommentiert die Stadtratsfraktion der Grünen die jüngsten Ereignisse um das denkmalgeschützte Haus. Statt die Abbrucharbeiten sofort zu stoppen, wie dies die Fraktion der Grünen am Dienstag eilends bei OB Rampf einforderte, schaffte der Eigentümer des Hauses am Mittwoch Tatsachen. Die Aussage des Eigentümers gegenüber der Presse, er brauche dafür niemanden um Erlaubnis zu fragen, denn es sei ja sein Haus, sei schlichtweg falsch, schreibt die Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl heute aktuell in einer neuen Pressemitteilung.
„Herr Eller müsste es eigentlich besser wissen, schließlich hat ihn die Bauaufsicht, nachdem an der Fassade des "Moserbräu" unerlaubte Bautätigkeiten registriert wurden, darauf hingewiesen, dass für diesen Eingriff eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis notwendig sei", sagt Hagl. Das wurde der Fraktion schriftlich aus dem Baureferat so mitgeteilt.
Statt dieses unerlaubte Vorgehen zu unterbinden, wurde der Eingriff offenbar nachträglich von der Bauaufsicht genehmigt. In dem Schreiben aus dem Baureferat heißt es: "Im Hinblick auf die bereits gegen den Verwaltungsvorschlag getätigten Stadtratsbeschlüsse, den Abbruch unter Wiedererrichtung der Fassade zuzustimmen ist dieser Eingriff in die Fassade hinnehmbar." Die Grünen sehen das völlig anders: Ohne Abbruchgenehmigung, die es bis heute nicht gibt, hätte zwingend verhindert werden müssen, dass die Fassade des denkmalgeschützten Hauses derart massiv beschädigt wird, so Hagl. Sie fordert das Baureferat mit Baudirektor Johannes Doll a nderSpitze auf, diesem Treiben endlich Einhalt zu gebieten.