Mitten in der Plenarsitzung des Stadtrats ließ am Freitagnachmittag (20.09.) Oberbürgermeister Hans Rampf (64) durch seinen Persönlichen Referenten Thomas Link eine schriftliche Presseerklärung verteilen. Dort heißt es: "Der Oberbürgermeister wird ab Montag, 23. September, ein wenig kürzer treten und in dieser Zeit die Amtsgeschäfte offiziell dem Zweiten Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner übergeben. Der Grund liegt in einem geplanten Routineeingriff (im Klinikum), der es in der Folge erforderlich macht, sich für ca. drei Wochen einer Rehabilitationsmaßnahme zu unterziehen."
Gleichzeitig werden die Medien in dieser Presseerklärung gebeten, "die Privatsphäre des Oberbürgermeisters grundsätzlich zu respektieren". Man sollte "städtischen Spekulationen keinen medialen Raum geben".
Seit Tagen hatte sich herumgesprochen, dass sich Rampf einer Operation unterziehen müsse. Termine wurden abgesagt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Dr. Keyßner, der sich im Frühjahr selbst einer Operation unterziehen mußte, für einige Wochen alle OB-Termine übernehmen würde. Rampf leitete am Freitag von 14 bis 18.30 Uhr noch souverän die Sondersitzung zum Thema Hochwasser vor 120 Besuchern. Abends folgte noch eine Versammlung in der Turnhalle des TV64 vor ca. 200 Besuchern aus dem Stadtteil Mitterwöhr. Fast drei Stunden lang kam es zu einer sehr lebhaften Debatte über die Urachen des schlimmsten Hochwassers in Landshut seit Menschengedenken und mögliche Präventionsmaßnahmen. Der Oberbürgermeister agierte routiniert wie eh und je. Niemand kam auf die Idee, dass er schon am Montag, 23. September, die Amtsgeschäftee aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend abgeben würde.