Über 80 Prozent aller Flüchtlinge weltweit sind Frauen. Zusätzlich zur Verfolgung aus politischen, ethnischen oder religiösen Gründen werden sie Opfer von geschlechtsspezifischer Unterdrückung und sexualisierter Gewalt, Massenvergewaltigungen, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung oder Zwangsprostitution. Die Mehrheit bleibt im Land oder flieht in einen Nachbarstaat. In Deutschland ist nur etwa ein Drittel der Schutzsuchenden Frauen. Sie sind in den Asylunterkünften stärker physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt als Männer.
Zum Internationalen Frauentag 2015 haben deswegen das Haus International und die Arbeiterwohlfahrt Landshut zwei Referentinnen zu diesem Thema zu einer Vortrags-und Diskussionsveranstaltung am Donnerstag, 12.März eingeladen. Der Titel lautet: „Geflüchtete Frauen - unterdrückt im Herkunftsland, schutzlos auf der Flucht, isoliert in der Fremde."
Fadumo Korn und Mathilda Légitimus-Schleicher kommen beide aus München, wo sie seit vielen Jahren in der interkulturellen Arbeit als Dolmetscherinnen und Beraterinnen tätig sind. Fadumo Korn wurde 1964 als Nomadenmädchen im ländlichen Somalia geboren und lebt seit 1979 in München. Sie engagiert sich für die Rechte der afrikanischen Frauen und Flüchtlinge und besonders gegen die weibliche Beschneidung. Durch ihre 2004 erschienene Autobiografie Geboren im großen Regen wurde sie im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. 2007 wurde sie mit dem Förderpreis „Münchner Lichtblicke" ausgezeichnet. Im April 2011 bekam sie für ihr Engagement die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Mathilda Légitimus-Schleicher lebst auch schon sehr lange in München. Sie arbeitet als Dolmetscherin, Sozialbetreuerin und Gesundheitsmediatorin und engagiert sich im Arbeitskreis Panafrikanismus, dessen Sprecherin für den Arbeitskreis " Frauen, Familien, Kinder und Erziehung" sie ist.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Saal des Mehrgenerationenhauses der AWO in der Ludmillastraße 15. Der Eintritt ist frei!