Rohit Bhosale (l.) und Alexander Hägler (2. v. r.) sprachen mit Sebastian Öllerer (2. v. l.) und dem Helmut Radlmeier (CSU) über ihr Start-up autogramm.io. - Foto: Josef Amann
Landshut - pm (30.06.2021) Wohl jeder musste es schon durchmachen: Formulare und Verträge extra ausdrucken, nur um sie zu unterschreiben, dann wieder einzuscannen und zu verschicken. Das geht doch einfacher, dachte sich das Landshuter Start-up autogramm.io. Wie? Das zeigten die Gründer dem Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier (CSU) bei dessen Besuch im Gründerzentrum LINK.
Das Start-up autogramm.io hat eine technische Lösung entwickelt, wie man auf jedem gängigen Smartphone rechtssicher unterschreiben kann. „Zig Seiten auszudrucken, um sie zu unterschreiben? Das wird mit unserer Lösung überflüssig“, machte Rohit Bhosale, der die Idee dazu hatte, im Gespräch mit Helmut Radlmeier und LINK-Netzwerkmanager Sebastian Öllerer deutlich. Zusammen mit Alexander Hägler und Julian Hohenadel bildet Bhosale das Team von autogramm.io. Das Start-up macht mit seiner Lösung auch Unterschriften-Pads, wie man sie etwa von Behörden-Besuchen kennt, überflüssig.
Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt: Versicherungen, Banken, Behörden, aber auch die Reisebranche gehört fürs Erste zur Zielgruppe. „Unsere Lösung hilft beispielsweise kleinen Reisebüros. Wer dort einen Urlaub buchen will, muss extra hingehen. Oder man lässt sich eine pdf-Datei zuschicken, die man ausdrucken, unterschreiben, einscannen und zurückmailen muss. Das dauert vielen zu lange, weshalb sie zu Onlineportalen abwandern. Dank unserer Software können Reisebüros das verhindern: Der Kunde bekommt einfach einen Link aufs Handy und kann zu jeder Zeit und an jedem Ort den Vertrag unterschreiben – und zwar ohne etwas installieren zu müssen“, beschrieb Bhosale die Vorteile. Die Idee kommt an: Obwohl erst vor kurzem gegründet, hat das Team bereits einen Kunden. Weitere werden demnächst folgen. „Wir sind derzeit auf der Suche nach Pilotprojekten und für alle Kundenwünsche offen“, so Bhosale.
Förderung in der Tasche
Geholfen hat dem Start-up in der Aufbauphase eine Förderung des Freistaats. Im April konnte sich das junge Team mit seiner Idee im Rahmen des Programms „Start?Zuschuss!“ durchsetzen – als eines von nur 20 in ganz Bayern. Bis zu 36.000 Euro gibt es vom Freistaat für Miete und Personal, Markteinführung des Produkts oder Forschung und Entwicklung „Nach Milkscout und IFOX ist autogramm.io bereits das dritte Start-up aus dem LINK, das diese Förderung erhält. Das spricht zum einen für die Start-ups, die hier untergebracht sind. Zum anderen aber ist es ein Gütesiegel für das Gründerzentrum und seine Mannschaft. Die Erfolge zeigen, wie richtig es seinerzeit war, bei der damaligen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner für Landshut als Standort für ein Gründerzentrum zu werben“, freute sich Radlmeier.
„Auf unsere Teams hier im LINK sind wir richtig stolz“, ergänzte Sebastian Öllerer, der als Netzwerkmanager des LINKs die Start-ups berät. „Das Gründerzentrum ist in der Gründerszene bereits nach gut einem Jahr fest etabliert. Das sieht man auch an der sehr guten Belegungsquote“, so Öllerer.
Ideale Startbedingungen
Das Arbeiten im Gründerzentrum können die Gründer von autogramm.io nur empfehlen: „Das LINK ist wirklich ein toller Platz, um zu arbeiten. Bei Fragen oder Problemen kann man sich im Nachbarbüro Input holen. Die Teams pushen sich gegenseitig“, schilderte Gründer Bhosale. „Hinzu kommt die Beratung, die uns auch bei der Bewerbung für das Förderprogramm geholfen hat“, lobte Mitgründer Hägler.
Ideale Startbedingungen also. Helfen könnte Neugründern wieder das Programm „Start?Zuschuss!“: „Das Programm ist sehr beliebt. Wir haben daher im Landtag beschlossen, es auszuweiten. Von ursprünglich 20 gibt es künftig 80 Förderungen im Jahr. Ab August kann man sich wieder bewerben“, erläuterte Radlmeier. „Vielleicht finden sich wieder in der Region Landshut junge Gründer mit einer zündenden Idee“, so der Abgeordnete. Ganz so wie die Jungs von autogramm.io, denen Radlmeier viel Erfolg wünschte.